In der heutigen Bauweise stehen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit im Vordergrund. Mit den strengen Vorschriften für Niedrigstenergiehäuser, die seit 2021 gelten, sind Gebäude dichter und besser isoliert als je zuvor. Diese Entwicklung führt jedoch auch zu neuen Herausforderungen: Ohne ausreichenden Luftaustausch kann sich Feuchtigkeit ansammeln, was das Risiko von Schimmelbildung und Feuchteschäden erheblich erhöht. Hier kommt die kontrollierte Be- und Entlüftung ins Spiel – eine Technologie, die nicht nur die Luftqualität verbessert, sondern auch die Energieeffizienz steigert.
Warum ist eine kontrollierte Be- und Entlüftung wichtig?
In modernen, gut gedämmten Häusern ist der natürliche Luftaustausch durch undichte Stellen oder offene Fenster stark reduziert. Während dies hilft, Heizenergie zu sparen, erfordert es gleichzeitig eine effiziente Lüftungsstrategie, um ein gesundes Raumklima aufrechtzuerhalten. Eine kontrollierte Be- und Entlüftungsanlage übernimmt diese Aufgabe und bietet dabei eine Reihe von Vorteilen:
- Optimale Luftqualität: Durch den kontinuierlichen Austausch der Innenluft wird verbrauchte, schadstoffbelastete Luft nach außen geleitet und durch frische, gefilterte Luft ersetzt. Dies ist besonders für Allergiker von Vorteil, da die Filter in den Lüftungsanlagen Pollen, Staub und andere Allergene herausfiltern.
- Vorbeugung von Schimmel und Feuchtigkeit: Eine ausreichende Lüftung ist der Schlüssel zur Vermeidung von Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung. Die kontrollierte Be- und Entlüftung sorgt dafür, dass überschüssige Feuchtigkeit aus dem Innenraum abgeführt wird.
- Energieeinsparung durch Wärmerückgewinnung: Moderne Lüftungssysteme sind oft mit einer Wärmerückgewinnung ausgestattet. Diese Technologie nutzt die Wärme der Abluft, um die einströmende Frischluft vorzuwärmen, was den Heizbedarf und damit die Energiekosten erheblich reduziert.
Verschiedene Systeme der Be- und Entlüftung
Zentrale Be- und Entlüftungsanlagen sind besonders für Neubauten ideal. Diese Systeme werden während der Bauphase in das Gebäude integriert und ermöglichen eine zentrale Belüftung aller Räume. Da das gesamte Lüftungssystem bereits in der Planungsphase berücksichtigt wird, lassen sich zentrale Anlagen optimal mit anderen Technologien wie Heizungs- oder Klimaanlagen kombinieren. Dies macht sie zu einer hocheffizienten Lösung, die nicht nur für Einfamilienhäuser, sondern auch für größere Mehrfamilienhäuser geeignet ist. Ihre Effizienz und die Möglichkeit zur zentralen Steuerung machen sie zur bevorzugten Wahl in modernen, energieeffizienten Gebäuden.
Dezentrale Be- und Entlüftungsanlagen hingegen sind besonders gut für Sanierungsprojekte oder in Gebäuden geeignet, bei denen der Einbau eines zentralen Systems nicht praktikabel ist. In älteren Gebäuden, die nachträglich mit einer Lüftung ausgestattet werden sollen, oder in Gebäuden mit komplexer Raumaufteilung, bieten dezentrale Systeme eine flexible Lösung. Diese Anlagen belüften jeden Raum individuell, was eine Anpassung an die spezifischen Raumbedürfnisse ermöglicht. Dadurch eignen sie sich auch hervorragend für den Einsatz in einzelnen Räumen wie Badezimmern oder Küchen, wo gezielte Belüftung besonders wichtig ist.
Wärmerückgewinnungssysteme können sowohl in zentralen als auch in dezentralen Lüftungsanlagen integriert werden und bieten eine zusätzliche Ebene der Energieeffizienz. Diese Systeme nutzen die Wärme der Abluft, um die einströmende Frischluft zu erwärmen, was den Heizbedarf reduziert und die Energiekosten senkt. Besonders in Niedrigenergie- und Passivhäusern ist diese Technologie unverzichtbar, da sie den Energieverbrauch minimiert und gleichzeitig ein angenehmes Raumklima gewährleistet. Wärmerückgewinnungssysteme sind daher sowohl für Neubauten als auch für Sanierungen eine sinnvolle Ergänzung, insbesondere in Gebäuden, die hohen Wert auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz legen.
Planen und Umsetzen Ihrer Lüftungsanlage
Die Planung einer kontrollierten Be- und Entlüftungsanlage sollte frühzeitig erfolgen, idealerweise bereits in der Planungsphase eines Neubaus oder vor Beginn einer Sanierung. Folgende Schritte sind dabei entscheidend:
Lüftungskonzept erstellen: Ein individuell auf Ihr Gebäude zugeschnittenes Lüftungskonzept ist die Grundlage für die Auswahl und Dimensionierung des passenden Systems.
Fördermöglichkeiten nutzen: Der Einbau von energieeffizienten Lüftungsanlagen wird von verschiedenen staatlichen Förderprogrammen unterstützt. Hierzu gehören zinsgünstige Kredite und Zuschüsse, die die Investitionskosten senken können.
Fachgerechte Installation: Der Einbau sollte durch einen erfahrenen Fachbetrieb erfolgen, um eine optimale Funktion und lange Lebensdauer der Anlage zu gewährleisten.
Sie benötigen Infos?
Eine kontrollierte Be- und Entlüftung sichert nicht nur ein gesundes Raumklima, sondern trägt auch erheblich zur Reduzierung der Heizkosten bei. Ob bei Neubauten oder Sanierungen – eine durchdachte Lüftungsstrategie ist entscheidend für den Werterhalt und die Wohnqualität Ihrer Immobilie. Planen Sie frühzeitig und lassen Sie sich von uns beraten, um die bestmögliche Lösung für Ihr Zuhause zu finden.
